Heute möchte ich über Schuldgefühle schreiben, die ich auch bei fast jeder Frau, die ich bislang begleiten durfte, erlebe. Die Schuldgefühle sind individuell mehr oder weniger im Vordergrund, aber irgendwann kommen Sie hervor.
Schuld, nicht genug zu sein
Eine der häufigsten Facetten bei einer Krebserkrankung ist das Gefühl, nicht genug zu tun oder genug da zu sein – für deine Kinder, deinen Partner, deine Familie. Vielleicht denkst du, du solltest stark sein, für sie funktionieren, wie immer. Aber gerade jetzt, wo du selbst so viel Kraft brauchst, erscheint das unmöglich. Es ist, als würdest du dich selbst dafür verurteilen, schwach zu sein, obwohl wahrscheinlich niemand von dir erwartet, dass du immer stark bist.
Vielleicht fühlst du dich auch schuldig, weil du dich jetzt so viel um dich selbst kümmern musst und deine Familie eventuell darunter leidet. Du willst doch da sein, die gewohnte Mutter, Ehefrau, Freundin, die alles im Griff hat. Aber jetzt steht alles Kopf, und du fragst dich, wie das Leben weiter gehen soll. Du hast vielleicht Angst, andere zu enttäuschen oder zu belasten.
Deine Familie liebt dich nicht, weil du immer perfekt funktionierst. Sie lieben dich, weil du du bist. Jeder, der dich liebt, wird Verständnis dafür haben, dass du Zeit und Raum brauchst, um dich um dich selbst zu kümmern. Du darfst Hilfe annehmen, und du darfst auch mal loslassen. Es ist okay, wenn nicht immer alles so läuft wie vorher – du machst gerade etwas durch, das viel Kraft kostet, und das ist in Ordnung.
Bin ich selbst schuld an der Krankheit?
Das Schuldgefühl bei einer Krebserkrankung hat auch die Facette der Selbstvorwürfe. So gibt es noch diese leise Stimme im Hinterkopf, die fragt: "Hätte ich anders leben sollen? Weniger Stress? Besser auf mich achten?" Du fragst dich, ob du selbst schuld daran bist, krank geworden zu sein.
Krebs ist eine komplexe Krankheit, die viele Ursachen haben kann – und manchmal auch keine eindeutigen. Schuldgefühle sind völlig verständlich. Und ich erlebe immer wieder, dass hinter den Schuldgefühlen, wenn man sie verabeitet hat, eine große Kraft wartet :)
Eine Krebserkrankung zwingt dich, innezuhalten und auf dich selbst zu hören. Was brauchst du gerade? Welche Unterstützung fühlt sich für dich richtig an? Dir zu erlauben, deine eigenen Bedürfnisse ernst zu nehmen, kann ein wichtiger Schritt sein, um mit diesen belastenden Gefühlen umzugehen.
Ich Unterstütze dich gerne da, wo Du Hilfe brauchst. Buche Dir einfach ein kostenfreies, 15minütiges Kennenlerngespräch bei mir. Ich freu mich auf Dich!